Dampfgarer: Rezepte, Modelle und Tipps zum Dampfgaren

Alles bleibt saftig und aromatisch: Profis schwören aufs Garen mit Dampf. Hier findest du die wichtigsten Tipps zum Dampfgaren und ein paar leckere Rezepte für den Dampfgarer.

Kochen mit dem Dampfgarer

Dampfgaren ist eine Technik, die in Asien seit mehr als 2000 Jahren zu Hause ist und den Weg von der Profiküche in die Privathaushalte geschafft hat. Gemüse, Fisch und Fleisch behalten Eigengeschmack, Form und Farbe. Für wen lohnt sich die Anschaffung? Welches Modell passt zu wem, was sind die Vor- und Nachteile? Wir beantworten die zehn häufigsten Fragen und stellen am Ende ein paar leckere Rezepte vor, die du mit dem Dampfgarer ganz einfach selbst umsetzen kannst.

 

Inhalt:

 

1. Wie funktioniert das Garen in Wasserdampf?

Ob traditioneller Bambuskorb oder Hightech-Gerät der aktuellen Generation – das physikalische Prinzip ist recht einfach: Ein Gemisch aus Wasserdampf und Luft von rund 75 bis 100 Grad Temperatur umhüllt das Lebensmittel. Bei etwa 97 bis 100°C umschließt der Dampf das Lebensmittel, der Sauerstoff entweicht aus dem Garraum. Die Wassertröpfchen erwärmen und garen dabei die Speisen. Sowohl Farbe als auch Geschmack und Inhaltsstoffe bleiben erhalten. Der Dampf entweicht übrigens komplett nach außen, es baut sich kein Druck auf.

Die meisten Lebensmittel werden bei 100 Grad gegart – zarte Speisen wie Fisch garen noch schonender zwischen 75 und 90 Grad. Die Temperatur kann – je nach Gerät – entweder separat eingestellt oder bei über die Temperatur am Herd reguliert werden.

 

2. Welche unterschiedlichen Dampfgarer gibt es?

Die Möglichkeiten des Dampfgarens sind vielseitig: Neben einfachen Sieben, die in jeden Topf gesetzt werden können, gibt es auch Dämpftöpfe mit passendem Dämpfeinsatzasiatische Bambuskörbekleine und große elektrische Tischgeräte oder auch Einbaugeräte. Diese wiederum können ausschließlich dämpfen oder Kombigeräte mit Heißluftfunktion sein.

Bei drucklosen Dampfgarern kannst du zwischen zwei Varianten wählen: Entweder wird der Dampf im Garraum selbst erzeugt, wo Wasser auf einem Heizelement verdunstet. Oder er kommt aus einem separaten Dampferzeuger und wird ins Innere des Geräts geleitet. Der Vorteil: Die Temperatur bleibt stets aufs Grad genau.

 

Beispiele für Dampfgarer:

 
 
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Auch Dampfgarer für die Mikrowelle* gibt es. Du kannst dein Essen einfach in die Box packen und in der Mikrowelle fertig garen. Einfach, schnell und gesund!

 

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3. Was kann man mit dem Dampfgarer alles tun?

Zunächst mal: Gemüse, Kartoffeln, Fisch oder Fleisch – alles lässt sich mit dieser Methode schonend und lecker zubereiten. Außerdem kann man mit dem Dampfgarer:

  • Marmeladengläser sterilisieren und Lebensmittel einkochen (auf die gleiche Glasgröße achten!)
  • Obst entsaften (Druck- und Schadstellen vorher entfernen!)
  • Blanchieren (einfach 1-2 Minuten bei 100 Grad garen, anschließend in Eiswasser abschrecken).
  • Gefrorenes – ob Tiefkühlare oder Selbsteingefrorenes – auftauen und erwärmen
  • Reste vom Vortag wieder aufwärmen oder Mealprep-Gerichte vorbereiten.
  •  
Sogar Babykost kannst du im Dampfgarer zubereiten: Die kleingeschnittenen Zutaten werden bei 100 Grad im heißen Dampf gegart und anschließend pürieret oder zerdrückt.
 

Wichtige Tipps zum Garen mit Dampf:

  • Teigwaren wie Nudeln, Brot und Gebäck sollten abgedeckt werden, damit das Kondenswasser die Speisen nicht aufweicht.
  • Bei Fisch und Geflügel solltest du alle Hygienerichtlinien beachten (Auftauwasser sollte abtropfen können – anschließend gleich entsorgen!) und das Lebensmittel zügig weiterverwenden und nicht wieder einfrieren. 

 

4. Was sind die Vorteile des Dampfgarens?

In der Gastronomie sind Dampfgarer, auch Steamer genannt, lange bekannt. Damit werden Speisen zudem warm gehalten und regeneriert, Terrinen und Desserts zubereitet. Die Vorteile des Dampfgarens sind:

  • Im Dampfgarer kann nichts anbrennen oder verkochen.
  • Da Aromen nicht übertragen werden, kann Süßes und Salziges gleichzeitig garen. Das spart Zeit und Energie und erlaubt zeitgenaues Garen, ohne dass mit vielen Töpfen hantiert werden muss. Die einzelnen Komponenten werden je nach Gardauer einfach zugegeben.
  • Beim Dampfgaren liegt das Gargut zudem nicht in der Flüssigkeit, sondern wird indirekt gegart. Das schont Aroma und erhält die Vitamine: So weist etwa gedämpfter Brokkoli gegenüber gekochtem einen rund 50 Prozent höheren Gehalt an wasserlöslichem Vitamin C auf!
  • Gerichte aus dem Dampfgarer kommen ohne bzw. mit sehr wenig Fett aus. Alles schmeckt genau nach dem, was es ist, Farbe, Form und Struktur bleiben erhalten.
  • Durch den intensiven Eigengeschmack kann außerdem sparsam gesalzen werden. Das ist nicht nur sinnvoll für alle diejenigen, die fett- und salzfrei (oder -reduziert) kochen wollen, sondern auch für alle, die genug vom immer gleichen Geschmack nach Würzmitteln oder Gebratenem haben.
 
Foto: ekramar-stock.adobe.com
 

5. Welche Nachteile gibt es beim Dampfgaren?

Der Geschmack ist es ganz sicher nicht: Es bleiben nicht nur wertvolle Inhaltsstoffe erhalten, auch der Geschmack wird viel intensiver.

Einzig die Röstaromen, die beim üblichen Anschwitzen oder Anbraten in Fett entstehen, fehlen beim Dampfgaren. Wer darauf nicht verzichten will, ergänzt den Garvorgang nach dem Dampf durch Anbraten in der Pfanne, gibt das Gerichte bei trockener Hitze in den Backofen oder schaltet beim Kombi-Dampfgarer die Heißluft-Funktion zu.

Wer mit Dampf gart, muss insgesamt mit einer längeren Garzeit rechnen, zudem sind nicht bei jedem Gerät alle Dämpfvorgänge möglich und die zu garenden Mengen (alle Teile gleich groß schneiden!) können zudem begrenzt sein.

 

6. Wie groß sollte mein Dampfgarer sein?

Entscheidend sind die vorhandene Fläche in der Küche und die Essgewohnheiten: Willst du regelmäßig oder nur manchmal dampfgaren, handelt es sich um größere oder kleine Mengen, bist du Anfänger oder Profi? 

Für Gastgeber, die ein ganze Mahlzeit auf einmal vorbereiten wollen, empfiehlt sich ein „Großgerät“ mit Dampfgarfunktion, entweder als Standgerät im Mikrowellenformat oder als Einbauversion, vergleichbar mit einem herkömmlichen Backofen. Platzsparend sind die neuen Kombigeräte, die zusätzliche Beheizungsarten zum Backen oder Grillen bieten.

Wenn du eine vielseitige Küchenmaschine suchst, findest du hier die besten Thermomix-Alternativen im Vergleich.

 

7. Wie kompliziert ist die Zubereitung im Dampfgarer?

Egal welches Gerät: Die Küchentechnik ist immer gleich, denn die Zutaten garen in Dampf. Und trotzdem funktionieren sie nicht alle gleich. Bei modernen Dampfgarern werden die Lebensmittel in Edelstahlbehältern wie bei einem Backofen oder einer Mikrowelle in den Garraum gestellt. Dann die empfohlene Temperatur und Garstufe aus dem Bedienmenü wählen und los geht’s. Eine Portion Spargel benötigt z. B. nur zehn Minuten. Am Ende wird automatisch Wasser in den Innenraum gesprüht, um die Mahlzeit herunterzukühlen. Jetzt einfach servieren und genießen.

 

8. Sind spezielle Anschlussleitungen und Installationen notwendig?

Wer nur einen simplen Dämpfkorb verwendet, braucht nur einen Topf mit gut schließendem Deckel und ein Kochfeld. Wer sich für ein größeres Gerät entscheidet, benötigt eine Steckdose. Das Wasser wird manuell über einen Tankstutzen zugeführt oder man installiert einen Festwasseranschluss. Das ist im ersten Schritt aufwändiger, aber man muss sich nicht mehr um die Wasserzugabe kümmern.

Auf Profi-Niveau arbeiten Dampfgarer, die – vergleichbar mit einem Dampfschnellkochtopf – einen Innendruck von rund zwei Bar aufbauen. Dadurch erhöht sich die Temperatur auf zirka 120 Grad, die Garzeit verkürzt sich um bis zu 50 Prozent. Sie benötigen einen Starkstrom- sowie einen Festwasseranschluss.

Übrigens: Aufgrund seiner effizienten Arbeitsweise hilft auch ein Dampfgarer beim Strom sparen

9. Wie gut gelingen Speisen im einfachen Dämpfeinsatz?

Alternativ zum Dampfgarer kann man auch einen einfach Dämpfeinsatz für den Kochtopf* verwenden. Beim Geschmack gibt es keine Einschränkungen. Nur die Menge ist begrenzt, ein mehrteiliges Gericht für viele Personen lässt sich so natürlich nicht zubereiten (siehe dazu Frage 10). Ein Pluspunkt ist der geringe Aufwand: In den Topf kommen etwa zwei Finger hoch Wasser oder eine andere Garflüssigkeit. Dann das Wasser zum Kochen bringen, Lebensmittel ins Sieb oder den Dämpfkorb geben und in den Topf hängen und den Deckel fest schließen.

 

 

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Eine Alternative ist das Bambuskörbchen aus Asien*: Es wird einfach auf einen mit Wasser befüllten Topf oder eine Pfanne gestellt. Diese simple Zubereitung erzielt ein gutes Ergebnis und sieht noch dazu ziemlich toll aus.

 

 

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10. Wie wird ein komplettes Gericht zubereitet?

Das Tolle am Dampfgarer: Alle Speisen können gleichzeitig gegart werden, da die Geschmacksstoffe nicht aufgenommen und Aromen nicht übertragen werden. Je nach Gardauer werden die Einzelkomponenten gleich zu Beginn (z.B. Reis), nach einigen Minuten (z.B. Fisch oder Hühnchenbrust-Stücke) oder erst kurz vor Schluss hinzugegeben (z.B. Brokkoli).

 

Rezept aus dem Dampfgarer: Spinat-Gnocchi mit Hähnchen

 

Foto: Susann Kreihe/Christian Verlag

 

Das brauchst du:

  • 400 g gehackter Blattspinat (TK)
  • 4 Stängel Thymian
  • ½ unbehandelte Zitrone
  • 3 Hähnchenbrüste
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 600 g frische Gnocchi (aus dem Frischeregal)
  • 200 g Crème fraîche
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • frisch geriebene Muskatnuss
 

So bereitest du dieses Gericht mit dem Dampfgarer zu: 

  1. Den Tiefkühlspinat 30–40 Minuten vor der Zubereitung bei Zimmertemperatur antauen lassen oder in einem ungelochten Garbehalter verteilen und im Dampfgarer bei 60 °C 20 Minuten auftauen lassen.
  2. Den Thymian waschen, trockentupfen und die Blätter abzupfen.
  3. Die Zitrone heiß waschen, trockentupfen und die Schale fein abreiben.
  4. Die Hähnchenbrüste trockentupfen, in kleine Stücke schneiden und mit Salz, Pfeffer, dem Thymian und der Zitronenschale würzen.
  5. Die Gnocchi, die Hähnchenbrust und den Spinat gleichmäßig im ungelochten Garbehalter verteilen.
  6. Die Crème fraîche mit der Gemüsebrühe, Salz und 2–3 Prisen Muskatnuss glattrühren, gleichmäßig darübergießen und im Dampfgarer bei 100 °C 10 Minuten garen.
  7. Vor dem Servieren mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.
  8. Die Spinat-Gnocchi und die Hähnchenbrust auf Tellern anrichten und etwas Sauce darübergeben.

 

Du bist auf den Geschmack gekommen und möchtest noch mehr Dampfgarer Rezepte ausprobieren? Wie wäre es mit: Dampfnudeln im Dampfgarer | Lachs im Dampfgarer | Spargel Dampfgarer Rezept | 

 

Cremiges Gemüsecurry mit Süßkartoffeln

 

Foto: Rudolf-stock-adobe.com

 

Das  brauchst du:

  • 2 Süßkartoffeln
  • 4 Karotten
  • 1 Stange Lauch
  • 200 g Champignons
  • 1 kleiner Blumenkohl
  • 400 ml Kokosmilch
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL gelbe Currypaste
  • 3 EL ungesalzene Erdnusskerne
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ½ Bund grob gehackter Koriander
 

So bereitest du dieses Gericht im Dampfgarer zu:

  1. Die Süßkartoffeln und die Karotten waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Lauch putzen, längs aufschneiden, gründlich waschen und in Streifen schneiden. Die Champignons trocken abreiben und vierteln. Den Blumenkohl putzen, waschen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Die Kokosmilch mit der Gemüsebrühe und der Currypaste verrühren. Das Gemüse in einem ungelochten Garbehälter verteilen, den Kokossud darübergießen und im Dampfgarer bei 100°C 7–8 Minuten dämpfen.
  3. Die Erdnusskerne hacken und in einer Pfanne ohne Fett 1–2 Minuten anrösten.
  4. Das Curry aus dem Dampfgarer nehmen, umrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Das Gemüsecurry auf Schalen verteilen und mit dem Koriander und den Erdnüssen bestreuen.
 
TIPP Für ein Linsencurry können zusätzlich 100 g gelbe Linsen und 300 ml Gemüsebrühe zugegeben und mit dem Gemüse zusammen gegart werden. Auch mit Reis kannst du das Curry super gut essen. 
 
 
Du hast Lust auf noch mehr Rezepte aus dem Dampfgarer? Diese beiden stammen aus dem Buch "Die hohe Kunst vom Dampfgaren" von Susann Kreihe.
 
 
 
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Zuletzt aktualisert am 20.11.2023

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