Richtige Teppichgröße wählen Die richtige Teppichgröße für jeden Raum

Ein zu großer Teppich macht ein Zimmer optisch kleiner, während ein zu kleiner Teppich schnell verloren wirkt. Wie man die richtige Größe für jede Raumgröße findet und worauf bei der Teppich-Auswahl sonst noch geachtet werden sollte

 

Richtige Teppichgröße

 

Wird schon passen, ich mach‘ das nach Gefühl? Vieles bei der Inneneinrichtung hat mit Intuition und Stilempfinden zu tun – die passende Teppichgröße zu finden ist jedoch eine eher mathematische Angelegenheit. Man könnte auch sagen: eine Frage der Logik. Denn bei der Auswahl der richtigen Teppichgröße – ob für Wohnzimmer, Esszimmer oder Schlafzimmer – geht es zum einen darum, genau Maß zu nehmen, zum anderen darum, vorhandenen Formen ein passendes Gegenstück anzubieten. Dabei können ein ausgeprägtes Verständnis von Stil und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen helfen, auch bei schwierigen Raumverhältnissen mit dem richtigen Teppich das Beste aus einem Zimmer herauszuholen.

 

 

Vier Grundregeln für die richtige Teppichgröße

  1. Kleines Einmaleins der Raumverhältnisse beachten: Wann ist ein Teppich zu groß, wann zu klein? Wer einen Teppich wählt, der etwa 60 Zentimeter kürzer ist als die kürzeste Wand im Raum, kann nicht ganz falsch liegen.
  2. Die Türen nicht vergessen: In allen Räumen auch den Radius mitdenken, den die geöffnete Tür im Raum einnimmt. Wenn die Tür zu knapp vor dem Teppich stoppt (oder ihn schlimmstenfalls berührt), ist der Teppich zu groß oder liegt falsch.
  3. Raumproportionen und Teppich sollten harmonisch sein: Der Teppich sollte immer zu den Proportionen des Raums passen. So kann ein großer Teppich in einem großen Raum grundsätzlich nichts falsch machen, während ein langer Raum mit einem Teppich in Längsrichtung harmonisch wirkt.
  4. Dimensionen vorab verbildlichen: Klebeband oder mehrere ausgelegte Meterstäbe helfen, um sich den Teppich vor dem Kauf im Raum vorzuszellen. So lassen sich Größe und Position des Teppichs aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

 

Die richtige Teppichgröße fürs Esszimmer wählen

In den meisten Fällen markiert der Teppich im Esszimmer den Essbereich – sprich: den Essplatz mit Tisch und Stühlen. Für optimalen Komfort beim Essen und Stühlerücken sollte der Teppich unter dem Esstisch so groß bemessen sein, dass alle Sitzgelegenheiten mit den Beinen darauf Platz haben und sie sich zum Aufstehen etwa 50 cm auf dem Teppich nach hinten schieben lassen. Wer mehr Platz hat, kann sich an die Größenregel halten: Der Teppich sollte auf allen Seiten mindestens 70 Zentimeter länger als der Tisch sein.

Bei ausziehbaren Tischen sollten auch die zusätzlichen Stühle vollständig auf den Teppich passen, sonst stehen sie möglicherweise nicht eben und das häufige Zurückschieben über die Teppichkante kann ihm schaden.

Extra-Tipps für die Auswahl des Teppichs im Esszimmer

  • Pflegeleichten Teppich wählen: Da vom Esstisch häufiger Krümel fallen oder Getränke umkippen können, empfiehlt sich hier ein flach gewebter oder kurzfloriger Teppich, der leicht abzusaugen ist. Wer öfter Gäste hat, die auch mit Schuhen Ihr Reich betreten dürfen, wählt besser unempfindliches, leicht zu reinigendes Material und keine zu hellen Farben.
  • Die Formen von Tisch und Teppich entsprechen sich idealerweise, d. h. ein runder Tisch steht auf einem runden Modell, ein quadratischer auf einem quadratischen und ein länglicher auf einem rechteckigen.
  • Liegt der Teppich unter dem Esstisch, wird seine Mitte vom Tisch verdeckt: Das Design sollte also an den Rändern besonders sehenswert sein.
  • Damit der Teppich glatt liegt und nicht verrutschen kann, wird ein Vlies oder eine Antirutschmatte untergelegt. Bei der Stuhlwahl sind Modelle mit Stahlrohrkufen (Freischwinger) eine gute Wahl, denn sie gleiten leichter über den weichen Bodenbelag.

 

Die richtige Teppichgröße fürs Wohnzimmer wählen

In den meisten Wohnzimmern nimmt die Couch oder auch Sofalandschaft eine zentrale Position ein. Ein Teppich in der richtigen Größe kann diese Fokussierung betonen oder aber aufheben – je nachdem, wie groß der Raum ist und ob die verschiedenen Teile des Zimmers eher verbunden oder getrennt werden sollten.

Steht das Sofa an einer Wand, empfiehlt es sich, den Teppich so zu legen, dass er teilweise unter den Polstermöbeln verschwindet, dann empfinden wir beide als Einheit. Bei einem eckigen Modell kann man die Beimöbel wie Sessel und Tischchen entweder ganz oder jeweils nur mit den vorderen Beinen daraufstellen. Wichtig ist dabei, dass Teppich und Sitzmöbel im richtigen Größenverhältnis stehen: Rechts und links vom Sofa sollte noch 20 -30 cm Teppich zu sehen sein. Als Anhaltspunkt kann auch gelten: Etwa ein Drittel der Möbel des Bereichs sollte auf dem Teppich Platz haben.

In großen Wohnräumen sollten auch die Maße des Teppichs üppig ausfallen, sonst wirkt er verloren. Wer an Platz nicht sparen muss, kann die komplette Sitzlandschaft auf dem Teppich platzieren, so wird er buchstäblich zur gemütlichen Wohninsel. Dieses Wohnkonzept lebt allerdings auch von Platz und Luft zwischen den Möbelstücken, sonst wirkt der Bereich gedrängt und alles andere als einladend.

Wer in einem großen Raum Wohn- und Essbereich vereint, kann die beiden Bereiche durch zwei unterschiedliche Teppiche optisch trennen.

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Weitere Tipps für die Auswahl des Teppichs im Wohnzimmer

  • Für eine Eckcouch eignet sich eine eher quadratische Form, während sich ein Sofa mit zwei Sesseln gut auf einem rechteckigen Modell platzieren lässt. Wichtig ist, dass rund um den Teppich mindestens ein Meter Freiraum bleibt, sonst wirkt es gequetscht.
  • Auf runden Teppichen wird ein zentrales Möbel, z. B. der Couchtisch, mittig aufgestellt. Sofa und Sessel gruppieren sich darum und ragen entsprechend weit über den Teppichrand.
  • Ein Teppich vor dem Sofa sieht besonders in Verbindung mit einem Eckmodell gut aus, sofern der Teppich an wenigstens einer Seite länger ist als die Couch. Günstig: Für diese Anordnung reicht meist schon ein kleiner Teppich.
  • Im Wohnzimmer ist alles erlaubt, aber anders als z.B. im Esszimmer bieten sich hier hochflorige Teppiche an. Mit ihrer dicht geknüpften, wuscheligen Oberfläche sind sie der Inbegriff von Behaglichkeit. Allerdings ist die Pflege aufwändiger: Zum Staubsaugen sollte der Teppich frei geräumt werden, damit Sie kreuz und quer düsen können und auch tief sitzende Krümel erwischen. Und: Flüssigkeit müssen Sie sofort entfernen, weil sich die langen Fasern sonst vollsaugen.
Tipp: Ohne gleich kaufen zu müssen, lassen sich erste Teppich-Ideen mit einem Raumplaner ganz leicht ausprobieren! 

 

Die richtige Teppichgröße fürs Schlafzimmer wählen

Das Minimum an morgendlicher Verwöhnung ist ein kleiner, flauschiger Teppich in Form eines Vorlegers vor beiden Bettseiten. Runde Teppiche sollten teilweise unter dem Bett liegen, so tritt man beim Aufstehen garantiert nicht auf den kühlen Fußboden. Die eckige Variante kann mit der Bettkante abschließen oder auch ein wenig unter das Bett geschoben sein. Beide Läufer werden etwas kürzer als die Bettlänge gewählt.

Wer einen großen Teppich bevorzugt, stellt das Bett ganz oder teilweise darauf. Die Proportionen stimmen, wenn ein ausreichend breiter Rand gleichmäßig an drei Seiten herausragt. Anhaltspunkt ist hier etwa die Breite der Nachttische.

Ein länglicher Teppich sieht besonders gut aus, wenn er im Fußbereich unter dem Bett liegt und symmetrisch zu den Seiten herausragt. Runde Modelle werden so platziert, dass die Bettmitte annähernd die Teppichmitte trifft. Der Teppich muss also relativ groß sein, sein Durchmesser sollte ungefähr der Bettdiagonale entsprechen.

Weitere Tipps für die Auswahl des Teppichs im Schlafzimmer

- Kuschelig weich sollte der Teppich sein, wenn man direkt aus dem Bett seine Füße darauf streckt. Aber nicht in jedem Schlafzimmer sind Schaffelle oder hochflorige Teppiche die perfekte Wahl. Wer allergisch auf Hausstaubmilben reagiert, sollte flach gewebte Teppiche bevorzugen, die sich gut absaugen lassen.

 

 

Die richtige Teppichgröße im Kinderzimmer wählen

Auch kleine Füße freuen sich, wenn sie beim Aufstehen auf weichen, warmen Teppich treffen. Der Vorleger muss also direkt an der Längsseite des Bettes liegen. Bei zwei Betten in einem Zimmer empfiehlt sich ein größerer Teppich, der beide erreicht und sie optisch verbindet. Sein Format kann von länglich bis nahezu quadratisch variieren. Originell sind schwungvolle Formen, die aus Teppichresten selbst zugeschnitten werden können. Anschließend zum Ketteln geben, fertig ist der individuelle Bettvorleger.

Zwei einzelne Teppiche werden stets so gelegt, dass sie jeweils die Form des Bettes nachvollziehen und teilweise darunter liegen. Dabei können sie sich in kleinen Räumen auch berühren. 

Weitere Tipps für die Auswahl des Teppichs im Kinderzimmer

  • Zum Spielen dürfen kleinere Läufer aber natürlich auch mal in den Raum gezogen werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass solche Spielteppiche nicht zu schwer sind.
  • Im Kinderzimmer wird auf dem Teppich auch gespielt und gebaut. Daher sind hier Webteppiche und kurzflorige Modelle ideal. Sie lassen sich leichter sauber halten und saugen sich nicht so schnell voll, falls mal ein Getränk darauf umkippt. Eine günstige Variante sind umkettelte Stücke von übriggebliebener Auslegware.

 

 

Die richtige Teppichgröße für den Flur wählen

Eingangsbereiche sind oft länglich und eher schmal geschnitten, deshalb sind auch hier längliche Teppiche oder Läufer das Produkt der Wahl. Die Größenregel bei länglichen Teppichen: Rechts und links vom Teppich sollten noch etwa 15 Zentimeter zur Wand frei bleiben, sonst wirkt der Raum unverhältnismäßig eng. Wer die Weite des Flurs eher verstecken will, wählt mehrere einzelne Teppiche, die dem Raum Struktur geben.

Generell gilt: Der Teppich sollte nie die gesamte Länge des Flurs bedecken, sondern immer etwa 1,20 Meter kürzer sein. Am Anfang und Ende des Flurs sollte außerdem der gleiche Abstand zwischen Wand und Teppich bestehen. Außerdem sollte Haustür problemlos geöffnet werden können, ohne dass sie den Teppich berührt. Das Ausmessen vor dem Kauf sollte also bei geöffneter Tür stattfinden.