Kleingärten zum Wohlfühlen Schrebergarten pachten und gestalten

Wer in einer Wohnung ohne Garten oder Balkon lebt, hat oft den Wunsch nach einem Schrebergarten. So kann man nicht nur die Ruhe im Grünen genießen, sondern auch Blumen pflanzen und Obst und Gemüse ernten. Hier erfährst du alles über die Kosten, Regeln und die Gestaltung von Schrebergärten. 

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Kleingärten sind sehr beliebt. Ob als Wochenendziel für die Familie, Paradies für Blumenfans in bequemster Citylage oder Füllhorn mit Obst und Gemüse in Bio-Qualität – allein in Deutschland gibt es mehr als 890.000 Schrebergärten. 

Wie komme ich an einen Schrebergarten?

An einen Schrebergarten zu kommen ist oft gar nicht so einfach, denn die Nachfrage ist hoch, vor allem in Großstädten. Kontaktiere am besten den örtlichen Kleingartenverein, entweder persönlich oder online, falls möglich. Wenn gerade kein Schrebergarten frei ist, kannst du dich in der Regel auf eine Warteliste setzen lassen. Manchmal braucht man viel Geduld und muss mehrere Jahre warten, bis endlich ein Schrebergarten frei wird, manchmal geht es auch schneller. Das ist auch sehr abhängig von der Region. 
 
Ist ein Schrebergarten verfügbar, zeigt der Vorsitzende des Vereins dir den Garten und stellt vielleicht auch die Nachbarn für ein kurzes Kennenlernen vor. Oft zeigt schon der sprichwörtliche Blick über den Gartenzaun, ob man sich in einer Gemeinschaft wohlfühlen könnte oder lieber weitersucht.
 
Wichtig: Um überhaupt einen Schrebergarten pachten zu können, ist die Mitgliedschaft in dem örtlichen Kleingartenverein Voraussetzung.   

So viel kostet ein Schrebergarten

Wer einen Schrebergarten pachten will, muss folgende jährliche Kosten einplanen: 
  • Mitgliedsbeitrag im Kleingartenverein
  • jährliche Pacht
  • Nebenkosten
Die Preise für einen Schrebergarten variieren je nach Region stark. Insgesamt muss man etwa mit 300 bis 500 Euro rechnen, die ein Schrebergarten jährlich kostet. Es können aber noch weitere Ausgaben hinzukommen: 
  • Kosten für Pflege der Gemeinschaftsanlagen (außer Pächter übernehmen die Arbeit selbst) 
  • Kosten für Gartengeräte, Deko und Bepflanzung 
Einmalig muss am Anfang außerdem eine Ablöse für Laube und Bepflanzung an den Vorpächter gezahlt werden. Auch dieser Betrag variiert stark und ist abhängig von der Region und der Ausstattung des Schrebergartens. Es kann sich nur um ein paar hundert Euro handeln, die Summe kann jedoch auch mehrere tausend Euro hoch sein. 

Regeln in einem Schrebergarten

Wer einen Schrebergarten pachtet oder pachten will, muss sich an einige Regeln des Bundeskleingartengesetzes halten:
  • Ein Schrebergarten darf maximal 400m² groß sein. 
  • Die Gartenlaube darf maximal 24m² groß sein oder genauer gesagt: Pro Schrebergarten sind 24m² überdachte Fläche erlaubt. Diese kann z.B. auch auf eine kleinere Hütte und ein Gerätehaus aufgeteilt werden. Überdacht meint ein fest installiertes Dach, eine ausziehbare Markise ist darin nicht enthalten. 
  • Die Gartenlaube muss schlicht gestaltet sein. 
  • Man darf nicht dauerhaft in seinem Schrebergarten wohnen. Ab und an darin zu übernachten ist aber erlaubt. 
  • Mindestens ein Drittel der Gartenfläche muss gärtnerisch genutzt, also mit Obst oder Gemüse zum Eigenbedarf bebaut werden. 
  • Mittagspause ist von 13 bis 15 Uhr, die Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr. 
  • Einige Bäume oder Sträucher dürfen nicht gepflanzt werden, da sie zu hoch wachsen, den Anbau anderer Pflanzen verhindern oder die Bodenqualität beeinträchtigen. 
Zu unerlaubten Bäumen in Schrebergarten gehören in der Regel unter anderem: 
  • Tanne 
  • Zeder 
  • Lärche 
  • Erle 
  • Fichte 
  • Eibe 
  • Eiche 
  • Birke 
  • Ahorn 
  • Weide 
  • Kastanie 
  • Walnuss 
Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert und kann auch je nach Region variieren. Erkundige dich am besten auch direkt bei deinem Kleingarten vor Ort, denn häufig gibt es individuelle Regeln, die von Gartenanlage zu Gartenanlage anders ausfallen. Das gilt auch für das Thema Tierhaltung in Schrebergärten. Diese ist übrigens meistens verboten. In der Regel müssen außerdem der Bau eines Gewächshauses sowie sonstige bauliche Veränderungen genehmigt werden. 

Gestaltungsideen für den Schrebergarten

Deinen Schrebergarten kannst du so gestalten, wie er dir am besten gefällt – vorausgesetzt, alle grundlegenden Regeln werden eingehalten. Häufig gilt in Schrebergärten die Drittel-Regel: 
  • ein Drittel gärtnerischer Anbau (Obst, Gemüse) 
  • ein Drittel bauliche Nutzung (Laube, Wege)  
  • ein Drittel Erholungsnutzung (Rasen, Blumenbeete) 
Hier einige Inspirationen für die Gestaltung deines Schrebergartens: 
 
1. Kräuterschnecke 
Eine Kräuterschnecke ist einfach selbst gemacht und ein echter Hingucker für deinen Schrebergarten. Wie du Kräuter am besten anpflanzen und ernten kannst, erfährst du hier!
2. Hochbeet 
Vor allem, wenn der Schrebergarten sehr klein ist, kann es hilfreich sein, einfach in die Höhe zu bauen. Ein Hochbeet sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch viel Platz zum Anpflanzen verschiedener Gemüsesorten. 
3. Hochteich 
Ein Hochteich ist eine einfache, aber schöne Möglichkeit, seinen Garten zu gestalten. Anders als bodenebene Teiche werden Hochteiche nicht in den Boden eingelassen, sondern wie ein Hochbeet darauf platziert. Das schafft nicht nur Raum für tierische Besucher, sondern auch eine entspannende Atmosphäre für den Menschen. 
 
4. Wege im Schrebergarten 
Für eine schöne Gestaltung des Schrebergartens können auch passende Wege eine wichtige Rolle spielen. Damit kannst du den Garten in verschiedene Bereiche aufteilen und voneinander abgrenzen. Wie wäre es außerdem mit einem schönen, pflanzenbewachsenen Bogen, der über einem Wegabschnitt aufgestellt wird? 
5. Tierfreundlicher Schrebergarten  
Ein tierfreundlicher Schrebergarten ist nicht nur idyllisch und erholsam, du unterstützt damit auch noch heimische Wildtiere. Du kannst einen kleinen Teich anlegen (falls das nicht erlaubt ist, eignen sich Hochteiche), ein Insektenhotel, Nistkästen und ein Igelhaus aufstellen und eine bunte Blumenwiese für Bienen und Schmetterlinge pflanzen. 
Weitere Ideen für schöne Schrebergärten: 
  • Solarleuchten und -fackeln 
  • Hängematte, Hollywoodschaukel oder Liegestuhl als Entspannungsort 
  • bunte Blumen 
  • Regentonne (praktisch und umweltfreundlich) 

Autor: Arne Janssen