Wohnen mit Farben: Der richtige Farbton für jeden Raum

Farben in der Wohnung haben eine starke Wirkung darauf, wie wir uns fühlen. Wichtige Tipps zur Farbgestaltung für jeden Raum  - von Küche über Arbeitszimmer bis Wohnzimmer - haben Experten hier zusammengetragen. Wir zeigen, wie du optimal farbenfroh wohnen kannst

Welche Farbe für welches Zimmer?

 

So viel ist bekannt: Farbe kann ein Zimmer warm und gemütlich oder kalt und rein wirken lassen. Auch die Größenwahrnehmung des Raums wird durch Farbe direkt beeinflusst: Kleine Räume können durch die richtige Farbwahl weiter wirken, während zu hohe, große Räume durch die passende Farbe wohnlicher gestaltet werden können. >> Hier erfährst du, wie Wandfarbe die Wahrnehmung eines Raums ganz konkret beeinflusst.

Nicht jede Farbe passt in jeden Raum!

Bevor du jedoch zu Farbrolle und Pinsel greifst, solltest du dir überlegen, welche Wirkung du mit der Wandfarbe erzielen möchtest. Im Schlafzimmer beispielsweise willst du zur Ruhe kommen und dich entspannen, während du in der Küche kreativ werkeln und im Arbeitszimmer fokussiert denken willst. Hierbei können die richtigen Farben eine entscheidende Rolle spielen!

So wirken Wohn- und Wandfarben auf die Psyche

 

Welche Farbe passt in welches Zimmer? Das raten die Experten:

1. Blau, Flieder, Grau: Ruhige Farben für das Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe und der Entspannung. Hier soll es gemütlich und kuschelig sein. Diese Wirkung lassen sich am besten mit violetten und blauen Farbtönen erzielen. Violett und Flieder wirken luxuriös, romantisch und irgendwie mystisch. In Kombination mit Grau oder Beige wirkt die Farbe besonders elegant. Pompös wird’s mit Gold. Flieder und Lavendel wirken zart, während ein Akzent in starkem Violett bei sandfarbenen Wänden eher kraftvoll und mutig wirkt.

Auch Blautöne eignen sich für das Schlafzimmer, denn Blau wirkt leicht und beruhigend. Ein kleiner Raum bekommt durch ein helles Blau eine lichte Weite, während man mit einem dunkleren, kräftigeren Blauton einem großen Raum Gemütlichkeit verleiht. Dazu am besten einen Blauton mit höherem Rotanteil wählen. Übrigens: Blau sagt man nach, appetitzügelnd zu wirken. Wer weiß? Vielleicht hilft es ja auch gegen nächtliche Snack-Attacken?

2. Gelb, Rot, Grün: Frische Farben für die Küche

In der Küche entstehen kulinarische Meisterwerke oder schnell mal ein Pfannkuchen zwischendurch. In jedem Fall sollte die Küche aber Frische und Kreativität ausstrahlen. Das schaffst du am besten mit Gelb- oder Grüntönen. Grün steht für Natur und Frische und passt damit ganz hervorragend zur Küche. Gelbliche Grüntöne wirken anregend und inspirierend, während Blau-Grün auch hektische Köche zur Ruhe bringen kann. Wer es sehr natürlich mag, kombiniert seine grünen Wände mit hellen Holzmöbeln.

Hast du eine schöne, große Wohnküche, in der du mit der ganzen Familie isst und schwatzt? Dann empfiehlt sich hier ein schöner Gelbton. Gelb wirkt kommunikativ, leicht und strahlend. In Kombination mit einem passenden Grünton wird die Küche in eine frische, anregende und kreative Atmosphäre getaucht. Wer es knallig und exotisch mag, kombiniert mutig ein starkes Gelb mit leuchtendem Pink.
Rot steht für Leidenschaft und Liebe – der Farbe sagt man aber auch nach, den Stoffwechsel anzuregen und damit passt es gut in Küche und Esszimmer. Es sei denn, du willst eine appetitanregende Wirkung im Esszimmer lieber verzichten.

 

3. Gelb, Grau, Grün: Konzentration für das Arbeitszimmer

Unter Farbpsychologen herrscht Einigkeit: Gelb fördert das Denken. Deswegen kannst du für dein Arbeitszimmer also ruhig einen frischen Gelbton wählen, der dir zusagt. Ein sonniges Gelb sorgt für ebenso sonnige Laune und kann dem ganzen Raum eine fröhliche Atmosphäre verleihen. Wichtig: Kleine Räume sollte man besser in zarten Pastelltönen streichen, um sie größer erscheinen zu lassen. Wer mag, setzt Akzente mit einem kräftigen Ton. Die Kombination aus Gelb- und Grüntönen in zartem Pastell wirkt leicht, frisch und dynamisch und ist besonders für kleine Räume geeignet.

Wer es neutraler mag, kann in seinem Arbeitszimmer auf ein helles Grau zurückgreifen. Die Farbe ist sachlich und verleiht dem Raum eine dezent-elegante Wirkung. Schön wirken Akzente in einer kräftigen Farbe. Harmonisch und beruhigend wird’s in Kombination mit Blau oder Grün.

4. Wie es dir gefällt: Individuelles Farbkonzept im Wohnzimmer

Bei der Farbwahl für das Wohnzimmer spielt zuerst die Größe des Raums eine Rolle. Grundsätzlich sollten kleine Räume in hellen Farben gehalten werden, während große Räume auch starke Farben vertragen. Sie sorgen gemeinsam mit den richtigen Lichtquellen dafür, dass der Raum gemütlich und heimelig wird.

Kräftige Farben wie ein leuchtendes Rot zum Beispiel eignen sich gut für einzelne Akzente, sollten aber nicht den Raum dominieren. Gerade Rot hat eine stark anregende, dynamische Wirkung. Wäre das gesamte Wohnzimmer in Rot gestrichen, hätte das eine aufwühlende, fast aggressive Wirkung auf den Betrachter. Besser: eine Wand, ein Lieblingsmöbelstück oder ein Accessoire in der Farbe gestalten, denn Rot ist eine Farbe, die sofort wahrgenommen wird.

Die Mischung macht’s: Damit der Raum nicht zu unruhig wirkt, sollte man sich auf höchstens drei Farben beschränken. Dabei gilt: 1/3 Anregung, 2/3 Entspannung.

Übrigens: Du musst nicht gleich deine Wände streichen, um von der Wirkung der Farben zu profitieren. Auch Vorhänge, Kissenbezüge und Kuscheldecken in der Lieblingsfarbe können für einen entsprechenden Eindruck sorgen.