Energiekosten sparen und Umweltschutz bestärken Hausgemachter Klimaschutz

Bauherren müssen per Gesetz regenerative Energien fürs warme Brauchwasser und die Heizung einsetzen. Sie haben die Wahl unter Sonnenenergie, Biomasse oder Umweltwärme:

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Familie Köln verfolgte bei ihrem Neubau ein ehrgeiziges Ziel: Der Energieverbrauch sollte nur die Hälfte dessen betragen, was laut Energieeinsparverordnung erlaubt ist. Um den Standard eines KfW-Effizienzhauses und damit zinsgünstige Darlehen zu bekommen, setzten Bauherren und Architekt neben dicker Dämmung auf erneuerbare Energiequellen und ein optimales Zusammenspiel der Haustechnik.Vier 2,7 Quadratmeter große Indach-Flachkollektoren ernten Energie aus Sonnenlicht, um das Brauchwasser zu erwärmen und die Raumheizung per Wasser-Wärmepumpe zu unterstützen. Das Gesamtkonzept des Herstellers Schüco bietet noch mehr:Überschüssige Solarerträge werden in die Erdsonden zurückgeleitet, um die Bodentemperatur wieder zu erhöhen und so den Wirkungsgrad der Pumpe konstanter zu halten. Ein weiterer Vorteil mit Komfort: Im heißen Sommer kühlt die Wärmepumpe die Wohnräume um sechs Grad Celsius unter die jeweilige Umgebungstemperatur.

Gesetze kontra Treibhausklima

Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) fordert bei Neubauten einen anteiligen Einsatz von Umweltenergie. Ob Sonne,Holz, Erdwärme oder Biogas, es sind Mindestquoten von 15 bis 50 Prozent zum jährlichen Energiebedarf vorgeschrieben. Für Altbauten gilt bisher nur in Baden-Württemberg eine vergleichbare Regel: Nach dem Kesseltausch muss Öko-Energie mindestens zehn Prozent beisteuern. Oft lohnt sich das auch ohne gesetzlichen Zwang. Je nach Kombination liegen die Kosten zwischen 8 000 und 15 000 Euro.

Einfachste Lösung: Sonnenkollektoren. Sie lassen sich nachträglich gut auf optimal ausgerichtete Altbaudächer montieren und mit konventioneller Heiztechnik kombinieren.  Beim Neubau muss die Fläche per EEWärme-Gesetz vier Prozent der beheizten Nutzfläche ausmachen: Bei 150 Quadratmetern sind das sechs Quadratmeter Flachkollektoren. Damit kann ein 4-Personen-Haushalt bis zu 60 Prozent des Warmwasserbedarfs decken. Wird auch die Raumheizung unterstützt, braucht man zehn Quadratmeter und einen Pufferspeicher, um die Sonnenenergie zwischenzulagern, sein Volumen sollte mindestens 800 Liter fassen. Der Staat fördert Kollektoren zur Warmwasserbereitung mit 45 Euro/m2 über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Für Anlagen zur Heizungsunterstützung und bei Altbauten gibt es mehr Zuschüsse; detaillierte Infos findet man unter www.bafa.de.

Wärme aus Holz und Pellets

Die größte Energieausbeute liefern Kollektoren im Sommer, zum Heizen im Winter braucht man eine zusätzliche Wärmequelle. Diese lässt sich unkompliziert an einen so genannten Kombiwärmespeicher anschließen. Hausbesitzer können auch auf Holz oder Pellets setzen.Wer Biomasse wählt,muss damit laut EEWärmeG wenigstens 50 Prozent seines Heizbedarfs decken. Pelletzentralkessel bieten denselben Komfort wie traditionelle Öl- oder Gasheizungen: Die Pellets werden automatisch in den Feuerraum transportiert, es fällt kaum Asche an. Inzwischen nutzt auch hier Brennwerttechnik die in der Zellulose enthaltene Energie noch besser aus. Für den Jahresvorrat an Presslingen braucht man einen Lagerraum im Haus oder einen Erdtank im Garten. Für Pelletzentralkessel mit Warmwasserpeicher gibt die Bafa einen Zuschuss von mindestens 1 875 (Neubau) bzw. 2 500 Euro (Altbau). Braucht ein Haus besonders wenig Energie, können die Bewohner auch einen Kaminofen als Zusatzheizung einsetzen.

Modelle mit einer so genannten Wassertasche übertragen die Wärme des flackernden Feuers auf den Pufferspeicher. Bis zu 70 Prozent der Energie wird so im ganzen Haus verteilt. Es gibt Modelle, die statt klassischer Holzscheite kleine Pellets verbrennen, in den integrierten Vorratsbehälter passt meist ein Wochenvorrat. Sie springen automatisch ein, wenn andere Energiequellen nicht ausreichen: Ideal für besonders energieeffiziente Gebäude. Der Bafa-Zuschuss für solche – im Wohnraum aufgestellte – Öfen beträgt 750 bzw. 1 000 Euro.